Bericht: Jugendbeauftragte nahm am Seminar „Sprachanimation im deutsch-griechischen Jugendaustausch“

Beim Seminar „Sprachanimation im deutsch-griechischen Jugendaustausch“ vom 20.09.-22.09.17 in Berlin ging es vorrangig darum, Einblicke über die bereits vorhandenen Strukturen, Inhalte sowie Schulungsmöglichkeiten im Bereich der Sprachanimation zu gewinnen, um für das DGJW das zukunftsträchtige Konzept voranzubringen.

Aus allen dreien Ansätzen der Partner, Tschechien, Polen und Frankreich gewann die griechische Seite Anregungen im Hinblick auf Struktur, Inhalt und Ausbildung.

Zusammengefasst lässt sich aus allen Drein folgende Definition ableiten:

Sprachanimation, ist eine Methode, die das Bewusstsein und das Vertrauen in das Potential der eigenen Kommunikations-strategien fördert.

Sie unterstützt und begleitet den interkulturellen Prozess

und fördert die Gruppendynamik. Sie ist ein Werkzeug der Begegnungspädagogik. So ist die Sprachanimation ein festes Element in Jugendbegegnungen, welches drei Phasen beinhaltet, die wiederum sich überlappen können.

Abbau von Sprachhemmungen, der Spracherwerb

(die verbale und nonverbale Kommunikation fördernd) und die Systematisierung, die den bisherigen Spracherwerb festigt.

Zitat ausProjekt Bielefelddes DFJW: „Sprachanimation baut auf der grundsätzlichen Fähigkeit der Teilnehmer zur Kommunikation auf. Sie ist keine spielerische Form von Sprachunterricht, wo in der Regel davon ausgegangen wird, dass dem Teilnehmer etwas fehlt, das er noch lernen will oder muss. Zur Sprachanimation gehört das Zusammentragen und die Systematisierung von Strategien der Kontaktaufnahme, die jeder, der prinzipiell austauschfähig ist, besitzt. Daraus werden Methoden entwickelt, diein die Begegnung integriertbestimmte Kommunikationssituationen schaffen, fördern oder nutzen„.

Die Strukturen eines bereits existierenden Jugendwerkes sind sehr vielfältig und der adäquate Einsatz der Sprachanimation kann variieren, je nach Kapazitäten, wie z.B.  Anzahl der Austauschprogramme, Anzahl der ausgebildeten Multiplikatoren, flexible Einsatzbereitschaft, finanzielle Unterstützung, usw.

Inzwischen hat sich gezeigt, dass sich die Sprachanimation mit ganz unterschiedlichen Zielgruppen (Schülerinnen
und Schüler, Fachkräfte, Auszubildende…) und in verschiedenen Arten von Begegnungen (Sport, Kultur, berufliche Bildung, trinationale Begegnungen…) bewährt hat.

Praxisanteile der Sprachanimation z.B. für die erste Begegnung im Jugendaustausch (Kennenlernspiele, Warm-up und Ice-Breaker), Vertrauens- und Kooperationsspiele im zweisprachigen Kontext dazu bewegte Sprachanimation, d.h. Methode für den Sportaustausch, sowie inklusive gestaltete Sprachanimation für Kinder- und Jugendliche mit geistigen und psychischen Beeinträchtigungen aber auch Sprachspiele, die die Mehrsprachigkeit in der Gruppe Nutzen brachte, wurden ausprobiert und darüber reflektiert.

Erwähnung fand auch, wie man sich diesbezüglich fortbilden lassen und sogar das Zertifikat zum Sprachanimateur erwerben kann. Die Bedingungen dazu variieren, je nachdem, ob die Schulung beim Tandem (Koordinierungszentrum Deutsch-Tschechischer Jugendaustausch), beim DPJW (Deutsch-Polnischen-Jugendwerk) oder beim DFJW (Deutsch-Französischen-Jugendwerk) erfolgt. Die Erbringung des Nachweises unterscheidet sich in der Dauer und kann von einer Teilnahmebescheinigung bis zu einem Zertifikat reichen.

Die nächsten Schritte sind:

    1. Die Übersetzung des Begriffs „Sprachanimation“ auf Griechisch.
    2. Triolinguale Sprachanimation zwischen De-GR-UK auf den Weg zu bringen.
    3. Potentielle Sprachanimateure zu schulen.
    4. Beim Fachtag „Inklusion im deutsch-griechischen Jugendaustausch“ in der Jugendherberge Bayreuth schwerpunktmäßig die inklusive Sprachanimation aufgreifen.
    5. Wünschenswert beim dritten deutsch-griechischen Jugendforum die Sprachanimation im deutsch-griechischen Kontext als Programmpunkt zu installieren.

Bericht: Vicky Douka